Wie Schweizer KMU die Künstliche Intelligenz strategisch nutzen sollten
Künstliche Intelligenz (KI), insbesondere KI-Sprachmodelle (LLM) sind seit dem Auftauchen von Chat GPT omnipräsent und aus dem öffentlichen Diskurs nicht mehr weg zu denken. Dabei sind in allen Bereichen neue Fragen entstanden.
In der Politik werden Stimmen laut, dass wir in der Schweiz (und Europa) den Anschluss verpassen. Es wird moniert, dass man zu viel reguliert und dass nur „die Anderen“ neue Modelle lancieren. Gleichzeitig sind viele KMU bereits schon mit ihren aktuellen IT-Systemen überfordert und wissen nicht wie sie KI systematisch nutzen.
Viele scheinen sich dabei darauf zu konzentrieren, wer den nächsten grossen KI-Durchbruch schafft. Natürlich wäre es toll, wenn auch die Schweiz im Wettrennen um das nächste, beste Sprachmodell dabei wäre. Wir hätten dafür viele Voraussetzungen und das chinesische Modell DeepSeek scheint einen Weg gefunden zu haben – doch es scheint bis anhin aus der Schweizer Wirtschaft und Politik keine solche Bestrebungen zu geben.
Die Geschichte lehrt uns, dass dieser Fokus (auf die nächste grosse Maschine) nicht zwangsläufig richtig sein muss: Es geht nicht darum, wer die Technologie erfindet, sondern wer sie am besten (in grossem Massstab) einsetzt. So haben bspw. die USA die Zweite Industrielle Revolution nicht durch die Erfindung der besten Maschinen angeführt, sondern durch deren flächendeckenden Einsatz in allen Branchen.
Ein ähnliches Prinzip gilt somit heute für die Künstliche Intelligenz. Unternehmen, welche KI umfassend in ihre Organisation integrieren, sichern sich den entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Was bedeutet das nun für Schweizer KMU?
Für Schweizer KMU ist es somit nicht ausreichend, vereinzelte KI-Projekte umzusetzen oder innovative Insellösungen zu schaffen. Der wahre Mehrwert liegt in dem möglichst durchgängigen Einsatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies erfordert ein Verständnis, dass KI ein strategisches Werkzeug ist und nicht eine isolierter Einsatz getätigt wird :
- Aufbau einer breit angelegten KI-Kompetenz: Mitarbeiter sollten im Umgang mit KI geschult und sensibilisiert werden, um Potenziale in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen zu erkennen. Wobei vieles mit Selbststudium und Austausch in Erfahrungsgruppen möglich scheint. Schliesslich verändern sich KI-Modelle sehr schnell und neue Use Cases überholen alte Modelle.
- Verstärkung der Verbindungen zwischen Wissenschaft und Industrie: Kooperationen mit Universitäten, Forschungsinstituten und Start-ups können dazu beitragen, dass KMU von neuesten Entwicklungen profitieren.
- Datenstrategie definieren: KI basiert auf Daten. Eine klare Datenstrategie ist essenziell, um hochwertige und nutzbare Datengrundlagen zu schaffen.
- Pilotprojekte starten: Kleine, schnell umsetzbare Projekte können helfen, erste Erfahrungen zu sammeln und den Nutzen von KI greifbar zu machen.
- Partnerschaften eingehen: Der Austausch mit Universitäten, Forschungsinstituten oder Technologieanbietern kann Innovationspotenziale freisetzen.
Digital / KI Beirat
Ein strategisch besetzter Beirat kann für KMU eine wertvolle Unterstützung sein, indem er:
- Fachwissen und Marktkenntnis bereitstellt: Experten aus Wissenschaft und Praxis geben Impulse wie KI optimal genutzt werden kann.
- Innovationsprozesse beschleunigt: Durch den Austausch mit erfahrenen Beratern lassen sich Trends früher erkennen und schneller umsetzen.
- Netzwerke erweitert: Ein Beirat ermöglicht wertvolle Kontakte zu Forschungseinrichtungen, Technologieanbietern und potenziellen Partnern.