Coronavirus und der Einfluss im 2020 auf HomeOffice und E-Commerce

Coronavirus Auswirkungen auf E-Commerce und Homeoffice

Coronavirus und der Einfluss im 2020 auf HomeOffice und E-Commerce

Natürlich ist das reine Spekulation. Aber wenn ich mir nun vorstelle, dass auch in der Schweiz wegen dem Coronavirus eine Quarantäne* verhängt werden könnte, dann liegt das wohl auf der Hand, dass die Digitalisierung eine der Gewinner sein wird. Interessant wird sein, ob diverse Services (bspw. Home Office, E-Commerce, etc.) es schaffen bei den Konsumenten die vorherrschenden Vorurteile abzubauen.

* Aktuell, per 28.02.2020, 10.00h: Veranstaltungen mit >1’000 Personen sind ab sofort verboten, andere Veranstaltungen sind bewilligungspflichtig. Bzw. Es gilt zusammen mit den zuständigen kantonalen Behörden eine Risikoabwägung vorzunehmen. Quelle: https://lnkd.in/g5jR5tn

Homeoffice

Seit 40 Jahren angepriesen (siehe Video von 1986!), sind heute noch wenige Firmen „Homeoffice ready“. Die Gründe sind wohl unterschiedlich. So ist es ja auch je nach Abteilung einfacher Homeoffice zu machen als bei anderen, bzw. für gewisse Abteilungen ist es auch schlicht unmöglich. Ich stelle fest, dass in vielen Firmen Home-Office zwar erlaubt ist, jedoch jeweils stark limitiert und selbst dann noch kritisch betrachtet wird.

Begriffsverwirrung

Obwohl der Begriff „Homeoffice“ meist irreführend ist. Ich selbst erledige viele meiner Arbeiten direkt bei den Kunden oder eben im Homeoffice. Wobei Homeoffice bei mir ein Sammelbegriff ist für: Co-Working Space, zu Hause, im Restaurant, unterwegs (Zug/Bus), etc. Wenn wir nun „auf die Harte“ Tour merken müssen, dass Homeoffice Vorteile bringt und es eben funktioniert, dann ist das bestimmt zu begrüssen.

Gleichwohl muss Homeoffice Arbeit auch nicht nur alleine sein. Man kann sich interdisziplinär zusammen setzen und so gemeinsam arbeiten. Hier ein (amüsanter) Film, wie das Schweizer Fernsehen 1986 über dieses „Homeoffice“ berichtet hat.

E-Commerce

Auch wenn viele Retailer nicht über 50% des Umsatzes via Webshop machen, würde ich behaupten, dass sich B2C E-Commerce in der Schweiz etabliert hat. Natürlich auch dank einigen Pure Player. Ob der B2B E-Commerce während der Quarantäne ein Aufschub erhält, sehe ich etwas kritischer. Natürlich auch daher, weil die Firmen ggf. nicht auf Hochtouren produzieren. Abgesehen davon haben viele Firmen den B2B Commerce noch nicht für sich entdeckt. Hier könnte das Coronavirus natürlich auch einen Effekt haben.

E-Food

Die grosse Chance sehe ich für Food Retailer. Mit einem Marktanteil von unter 3% fristet der Food E-Commerce ein Schattendasein in der Schweiz. Das hat unterschiedliche Gründe. So ist ein Lebensmittelladen relativ schnell zu erreichen, man riecht und sieht die Produkte und man wählt die Produkte selbst aus. Letzteres wird häufig genannt. In Verbindung mit der guten Erreichbarkeit, ist das natürlich Gift für ein Online-Shop. Denn Lebensmitteleinkaufen deckt ein wichtiges Grundbedürfnis und ist somit schwierig zu knacken. Ich glaube zudem, dass die Lieferkosten heute ein grosses Hindernis darstellen – der Leidensdruck dafür zu bezahlen ist schlichtweg zu klein… Nun könnte sich das aber ändern. Doch hier sollten die E-Food Retailer nicht zu gierig sein und bei genügend Bestellungen, werden evt. auch diese Kosten sinken/fallen. Im Moment machen sich gerade die Medien unbeliebt welche bspw. für Artikel „wie wäscht man die Hände richtig?“ weiterhin Geld oder ein Login verlangen. Diesen Weg sollten E-Food Retailer nicht einschlagen.

In China ist Food E-Commerce seit Jahren auf ganz anderen Sphären. Somit waren auch die Dienstleister während der Quarantäne gut vorbereitet. Sollten die Schweizer E-Food Retailer nun einen guten Job machen, so ist ein nachhaltiger Durchbruch durchaus möglich.

Schadensbegrenzung oder effektiver Nutzen

Sofern diese (und weitere) Services nun lediglich den Schaden begrenzen, so werden wir in wenigen Tagen/Wochen wieder in die alten Muster zurück fallen. Sollten wir aber feststellen, dass im Homeoffice mehr erreicht werden kann und ein Food Online-Shop bspw. genauso gute Ware liefert wie ich Sie auswählen würde und ich mir Zeit erspare, dann werden neue Niveaus erreicht.

Rückblick

Im März 2017 war der Bahnhof Luzern für wenige Tage gesperrt. Viele Fremde haben sich so kennen gelernt, weil man sich gegenseitig aushalf. Die Solidarität war gross. Auch ich habe diverse Male mir fremde Personen mit dem Auto transportiert. Die Autofahrer haben also gemerkt, dass Sie nicht nur alleine fahren müssen und die ÖV Fans haben festgestellt, wie komfortabel eine Autofahrt sein kann 🙂 … Allerdings gab es keinen nachhaltigen Effekt und alle Parteien sind seitdem wieder in ihrem Muster. Ich würde mir wünschen, dass das Homeoffice und Food Commerce auch ohne Quarantäne / Coronavirus mehr Akzeptanz erhält. Manchmal braucht es leider Ausnahmesituationen um ein Erfolg zu erreichen.

Kevin D. Klak

Kevin unterstützt Ihr Unternehmen im Spannungsfeld der Digitalisierung. Sei es als unabhängiger Beirat für Geschäftsleitung und Verwaltungsrat oder ad Interim in der Umsetzung von strategischen Projekten.